Stille Orte

Christoph Damm   2012   Berlin


Leisen Schrittes werden beschwerliche Zugänge überwunden, um diese wundervollen Erscheinungen des Zeitgeistes festzuhalten. In dokumentarischen als auch abstrakten Bildern stelle ich einige Szenarien dar. Die im Lichte des gegenwärtigen Zerfalls zurück gelassenen Interieurs präsentieren reizvolle Einzelheiten der historischen Bauten: Arbeitsspuren, Stempelkarten, Maschinenteile, Werkzeuge, alte Einrichtungen und abblätternde Farbflächen sowie Raumausschnitte, an denen der Zahn der Zeit seine Spuren hinterließ – das alte Leben in der Unwiederbringlichkeit verlorener Vergangenheit.

 

Aber auch neues Leben - aussagekräftige Graffitis, mit modernem Duktus gesprüht, schlagen den stillgelegten, leeren Brachen ein vergnügliches Schnäppchen.

 

Diese Einblicke eröffnen nicht nur Menschen, die dort einen Teil ihres Lebens verbrachten, neue Perspektiven. In überzeugender Lichtregie entstand daraus eine Sammlung von Stilleben, in der die Ästhetik des Untergangs feinsinnig festgehalten wird.

 

Der Titel des Werkes ist direkter Bestandteil der Fotografie. Die „technokratische“ Benennung des Werkes trägt dem ursprünglich dokumentarischen Charakter der Fotografie Rechnung. Breitengrad „B” und Längengrad „L” bilden den ersten Teil des Titels und werden durch Tag, Monat und Jahr sowie Stunde, Minute und Sekunde im zweiten Teil ergänzt. Der Bildtitel gibt dem Betrachter die Möglichkeit, den Entstehungsort der Fotografie zu entdecken.


zurück